Über die CAJ

Unser Leitbild

Die CAJ ist eine Gemeinschaft, in der junge Menschen sich begegnen und austauschen. Die CAJ bietet einen Raum, in dem junge Menschen sich persönlich entwickeln können. Sie werden hier Expert*innen für ihr Leben sowie für das Zusammenleben aller Menschen. Indem sie die Gemeinschaft der CAJ erleben, lernen junge Menschen, tolerant und solidarisch zu sein und sich für andere einzusetzen.

Die CAJ ist demokratisch organisiert; das heißt, die Mitglieder der CAJ bestimmen selbst, was in ihrem Verband geschieht. So lernen sie nicht nur, wie Demokratie funktioniert, sondern vor allem, sich selbst in eine Gemeinschaft einzubringen.

Die CAJ stellt sich immer wieder die Frage, was im Leben ihrer Mitglieder und in der Gesellschaft gerecht und was ungerecht ist und was die/ der Einzelne und die CAJ-Gemeinschaft gegen die Ungerechtigkeiten tun können. Grundlage für das politische Engagement ist das christliche Menschenbild, das von der einzigartigen Würde jedes Menschen ausgeht. Der Gründer der CAJ, Joseph Cardijn, hat den Satz geprägt: „Jede*r junge Arbeiter*in ist mehr wert als alles Gold der Erde.“

Die CAJ widmet sich besonders dem Thema Jugend und Arbeit. Deshalb bietet sie Jugendlichen Unterstützung an bei der Frage, was sie nach der Schule mit ihrem Leben anfangen wollen. Sie zeigt sich solidarisch mit gesellschaftlich benachteiligten Jugendlichen und engagiert sich für sie und mit ihnen.

Unsere Methode: Sehen. Urteilen. Handeln.

Die CAJ arbeitet nach einer einfachen, aber wirkungsvollen Methode. Diese lässt sich sowohl auf das eigene Leben als auch auf die gesellschaftlichen Verhältnisse anwenden. Die Methode lässt sich mit dem Dreischritt „Sehen – Urteilen – Handeln“ beschreiben.

Sehen: In diesem Schritt geht es darum, wahrzunehmen, was ist. Was sehe ich? Welche Lebensrealität nehme ich wahr? Welches Problem erkenne ich?

Urteilen: In diesem Schritt geht es darum, das Gesehene im Licht des christlichen Glaubens zu beurteilen. Worin liegt der Widerspruch zwischen der Lebensrealität und der Würde jedes Menschen?

Handeln: In diesem Schritt geht es darum, eine Aktion zu entwickeln und auszuführen, die geeignet ist, den erkannten Widerspruch aufzulösen. Was können wir tun, damit die menschenunwürdigen Lebensumstände geändert werden? Was kann die CAJ tun, damit jeder Mensch die eigene Würde wiedererlangt und seine Berufung leben kann?

Unser Gründer: Joseph Cardijn

Joseph Cardijn wurde 1882 im Schaerbeek in Belgien geboren. Er stammte aus einer Arbeiterfamilie. Nach der Schule ermöglichten seine Eltern ihm, ins Priesterseminar einzutreten. Am Totenbett seines Vaters schwor der junge Seminarist, sein „ganzes Leben für die Rettung der Arbeiterschaft einzusetzen“. 1906 zum Priester geweiht, begann Joseph Cardijn ab 1912 als Kaplan im belgischen Laeken, die Christliche Arbeiterjugend aufzubauen. Zwölf Jahre später konnte der belgische Nationalverband gegründet werden. 1925 erhielt die CAJ die Anerkennung des Papstes, als Pius XI. in einer Audienz zu Cardijn sagte: „Ich segne die CAJ nicht nur, ich mache sie zu meinem Anliegen.“ 1965 wurde Joseph Cardijn zum Bischof geweiht und zum Kardinal ernannt. Am 25. Juli 1967 starb Cardijn. Im Rückblick auf sein Leben und das Anliegen, das er mit der CAJ verfolgte, sagte er kurz vor seinem Tod: „Wir müssen anfangen … Wir stehen erst am Anfang.“ In diesem Sinne engagiert sich die CAJ weltweit bis heute für junge Arbeiter*innen.

Unser Gebet

Der christliche Glaube ist für die CAJ eine Quelle der Erneuerung und der Solidarität. Immer wieder führt der Glaube aus der Aktion ins Gebet und aus dem Gebet ins Handeln. Das Gebet der CAJ spiegelt diese Haltung wider, dass der Glaube an Jesus Christus kein Sonntagsglaube ist, sondern ein Alltagsglaube, der das (Arbeits-)Leben durchdringt und verändert.

Herr Jesus Christus, wir opfern Dir unseren Tag,
unsere Arbeit, unsere Kämpfe, unsere Freuden und Leiden.
Laß uns, wie auch alle unsere Schwestern und Brüder in der Welt der Arbeit,
denken wie Du, arbeiten mit Dir, leben in Dir.
Gib uns die Gnade, Dich mit ganzem Herzen zu lieben
und Dir mit allen Kräften zu dienen.
Dein Reich komme in die Fabriken, die Werkstätten,
die Büros und in unsere Häuser.
Gib, daß alle, die heute in Gefahr sind, in Deiner Gnade bleiben
und schenke den Verstorbenen Deinen Frieden.
Besonders bitten wir Dich: … (Raum für persönliche Anliegen)
Herr Jesus Christus, in Deiner Liebe segne die arbeitende Jugend.
Herr Jesus Christus, heilige uns und unsere Familien.
Herr Jesus Christus, Dein Reich komme durch uns und unsere Arbeit.
Maria, Königin der Apostel, bitte für uns.
Seliger Marcel Callo, Märtyrer der Arbeiterjugend, bitte für uns.
Amen.

Gebet der CAJ

Marcel Callo (1921-1945) war ein französischer katholischer Jugendarbeiter. Mit 13 Jahren trat er der CAJ bei und wurde später der Leiter der CAJ in seiner Pfarrei. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er von den Nationalsozialisten zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt. Im Lager von Zella-Mehlis gründete Callo eine katholische Aktionsgruppe. Daraufhin wurde er von der Gestapo verhaftet und nach zeitweiliger Haft in Gotha ins Konzentrationslager Mauthausen/Gusen gebracht. Dort starb er am 19. März 1945. 1987 hat Papst Johannes Paul II. Marcel Callo als „Märtyrer der Arbeiterjugend“ seliggesprochen.